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    Urlaub mit dem SAX! So kann’s gehen…

    Cute little retro car with suitcases and bicycle on top goes by wonderful countryside road at sunset

    Urlaub mit dem SAX! So kann’s gehen…

    Ein Beitrag von Markus Thiel

    Während die meisten Menschen wohl nicht im Traum daran denken würden, ihr Arbeitsgerät mit in den Urlaub zu nehmen, halten es Musiker meist nur wenige Tage ohne ihr Instrument aus. Wenn auch Du zu dieser besonderen Spezies zählen solltest, die sich das Wort Entspannung ohne Klappen unter den Fingern nicht einmal vorstellen kann, werden Dich Themen wie sicherer Saxophon-Transport und Maße und Gewicht beim Handgepäck spätestens in der letzten Woche vor dem Abflug zum Reiseziel abrupt einholen.

    Jenseits der Größe eines gebogenen Sopransax oder der Behelfs-Bambusklarinette fangen die Unannehmlichkeiten nämlich meist schon an. Falls Du schon einmal mit stockendem Atem dabei zuschauen durftest, wie Gepäckstücke beim Beladen des Ferienfliegers die ein oder andere Distanz gänzlich ohne Bodenhaftung samt g-Kraft-Test überwinden, weißt Du auf einmal sehr genau, wie und wo Du Dein wertvolles Instrument während der Reise nicht transportieren möchtest. Eine Mitnahme von Alt- oder Tenorsaxophon in der Kabine ist allerdings in den meisten Fällen stark von der Kulanz der einzelnen Airlines abhängig. Während Billigflieger ihren Kunden mittlerweile für den Transport eines die Höchstmaße für Handgepäck übersteigenden Instruments im Fluggastraum die Buchung eines zusätzlichen Sitzplatzes nahe legen, verhalten sich Premium-Airlines wie die Lufthansa oder British Airways deutlich kooperativer. Letztere erlaubt sogar explizit Instrumente samt Case bis zu einer Größe von 80 x 30 x 25 cm. Eine Mitnahme weiterer Handgepäckstücke ist dann aber in den meisten Fällen, abseits von kleinformatigen Handtäschchen, tabu. Beim Billigflieger easyJet geht mit 120 x 38 x 30 cm sogar noch ein ganzes Stückchen mehr, wodurch man um ein Haar fast schon mit einem Bariton Saxophon im schlanken Case auf der sicheren Seite gewesen wäre. Leider liegt die Mitnahme in Abhängigkeit zum Platzangebot der eingesetzten Maschine letztlich im Ermessen des Piloten, und kann daher vor der Reise von Seiten der Fluggesellschaft weder garantiert noch zugesagt werden. In einem solchen Fall bleibt dann, abgesehen von der Möglichkeit mit einer Menge Frust und Wut im Bauch am Boden zu bleiben, nur noch der Versuch spontan einen möglicherweise noch freien Sitzplatz für sein Altsax oder Tenor zu ergattern.

    Für den Fall, dass alle Stricke reißen oder der Urlaub ohne Basssaxophon einfach nicht denkbar erscheint, gibt es dennoch ein paar Vorkehrungen, welche die Überlebenschancen des eigenen Instruments im Bauch eines Jumbo zumindest deutlich erhöhen. Abgesehen von der dringend empfohlenen Verwendung eines perfekt passenden und stabilen Flight-Case, kann es darüber hinaus von Vorteil sein die Klappen deines Saxophons fachmännisch und spielfrei zu verschließen, ähnlich wie dies bei Neuinstrumenten auch vor dem ersten Versand durch den Hersteller mit traditionell Verwendung findenden Korkkeilen der Fall ist. Auf diese Weise wird vor allem bei der Landung eine übermäßige mechanische Belastung und ein mögliches Verziehen der beweglichen Teile am effektivsten vermieden. Wenn Du mehr zum Thema Verkorken oder einer alternativen Methode erfahren möchtest wie Du dein Instrument noch reisetauglicher machen kannst, wende dich gerne rechtzeitig per Mail oder Telefon an dein SAXOPHONIC-Team.

    Aber was ist, wenn das gut verpackte Musikinstrument im Rumpf des Fliegers trotzdem Schaden nimmt? Laut dem Montrealer Übereinkommen zur Vereinheitlichung bestimmter Vorschriften über die Beförderung im internationalen Luftverkehr sind Reparatur oder Ersatz bis zu einer Haftungshöchstgrenze (z.Zt. 113.100 SZR) und bei nachweisbar unsachgemäßen Behandlung in unbegrenzter Höhe durch die Airline zu begleichen. Trotz dieses Umstandes solltest Du das unersetzliche Erb- oder Sammlerstück während des Urlaubs doch besser zu Hause oder an einem anderen sicheren Ort belassen.

    Weitaus unkomplizierter geht es natürlich bei der Fahrt mit Bahn, Bus oder PKW zu. Oder wie wäre es denn mal mit einer Urlaubsreise komplett ohne SAX…

    …ach nee, lieber doch nicht!